Dr. Rudolf Schwabe, Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung,
und Prof. Dr. Thomas Zeltner, Verwaltungsratpräsident Blutspende SRK Schweiz AG

 

Wortgewaltig oder wortkarg?

Die meisten Organisationen sind wortgewaltig und ausführlich in ihren Begründungen, wenn sie mehr Geld für ihre Produkte oder Leistungen wollen. Dieselben Organisationen sind aber dann oftmals wortkarg, wenn Fragen nach dem Preis-Leistungs-Verhältnis gestellt werden. Man redet also gerne über Geld, wenn man mehr davon möchte. Aber nur ungern, wenn jemand dessen Verwendung hinterfragt.

Organisationen, die staatliche Mittel und/oder Spendengelder erhalten, haben sich diesen Fragen aber zu stellen. Blutspende SRK Schweiz erhält für den Geschäftsbereich Blut zwar weder staatliche Mittel noch Spendengelder, sie finanziert sich gänzlich durch den Verkauf ihrer Produkte an die Spitäler. Anders sieht es beim Kerngeschäft Blutstammzellen aus: Hier besteht seit einigen Jahren ein klar definierter Leistungs­auftrag des Bundes für den Betrieb des Registers mit entsprechender Abgeltung.

Richtigerweise gehören wir deshalb zu jenen Organisationen, deren Mittelverwendung kritisch hinterfragt werden darf: Erstens haben wir de facto ein Monopol bei unserer Haupttätigkeit, der Blutbeschaffung, -verarbeitung und -auslieferung. Zweitens sind wir Teil des Gesundheitswesens: Unsere Kosten werden also von den Spitälern auf die Prämienzahler und die (kantonalen) Steuerzahler überwälzt.

Bis 2004 war das Schweizer Blutspendewesen stark föderalistisch strukturiert, eine überregionale Beschaffungsplanung und ein systematischer Austausch zwischen den Regionen existierten kaum. Etwas salopp formuliert: Jede Region schaute für sich.

Dies hat sich in den letzten Jahren gewaltig geändert: Zuerst mit der Reform von 2005, dann mit den Fusionen resp. Kooperationen einzelner regionalen Blutspendedienste und nun mit der geplanten Strukturanpassung auf nur noch vier Beschaffungszonen in unserem Land.

Bei jedem dieser Schritte gingen wir von der folgenden Frage aus: Wie können wir unsere Strukturen und Abläufe optimieren? Wie können wir effizienter werden bei gleichbleibender Qualität?

Die erwähnten Reformen haben tatsächlich zu Optimierungen und Effizienzsteigerungen geführt. Dies lässt sich anhand von Zahlen belegen. Wie wir in unserer Publikation «Blutbild» vom Januar 2018 dargelegt haben, sind die meisten unserer Verkaufspreise seit 2005 unverändert geblieben. Einzig bei den Blutplättchen mussten wir – aufgrund der kostspieligen Einführung eines Pathogen-Inaktivierung-Verfahrens – die Preise anheben.

Auch von den Gesamtkosten her betrachtet, zeigt sich ein positives Bild: Der Bruttoerlös aller verkauften Blutprodukte stieg zwischen 2005 und 2016 nur gerade um 15 %, grösstenteils bedingt durch die obenerwähnte Neuerung bei den Plättchen. Im gleichen Zeitraum stiegen die Gesamtkosten des Schweizer Gesundheitswesens um 40-50 %.

Die Blutspendedienste der Schweiz arbeiten heute um einiges effizienter und kostengünstiger als noch vor gut zehn Jahren, ohne dabei Abstriche bei der Qualität und dem Service zu machen. Im Gegenteil: Die Herstellungskosten unserer wichtigsten Blutprodukte – der Konzentrate roter Blutkörperchen – sind in dieser Zeit um fast vier Prozent gestiegen, unter anderem aufgrund von neuen, verbesserten Testmethoden. Mehr Sicherheit also zum gleichen Preis.

Den Fragen nach einem effizienten Mitteleinsatz sind wir also nie ausgewichen, sondern haben sie selbst immer wieder aufgeworfen. Und die Überlegungen, wo und wie unsere Organisation noch effizienter werden kann, gehen weiter. Weitere Reformen werden folgen. Wir warten nicht auf Behörden oder Politiker, um bei uns nach Sparmöglichkeiten zu suchen, sondern packen dies selber an. Das sind wir unseren Spendern und der Öffentlichkeit schuldig, gerade weil wir de facto ein Monopolbetrieb sind.

Prof. Dr. Thomas Zeltner
Verwaltungsratpräsident
Blutspende SRK Schweiz AG

Dr. Rudolf Schwabe
Direktor und Vorsitzender der Geschäftsleitung
Blutspende SRK Schweiz AG

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