Zugang zur besten Therapie

2017 wurden bei den in der Schweiz registrierten Personen 56 Mal Blutstammzellen für unverwandte Empfänger entnommen. 138 Patienten erhielten eine Spende mit unverwandten Blutstammzellen.

Die Nachfrage nach Schweizer Spendern bewegte sich im Rahmen des Vorjahres. 2017 wurden 247 Kontrolltypisierungen durchgeführt, 2016 waren es 258. Der starke Anstieg in den vergangenen Jahren wurde damit abgebremst. Dies entspricht einem weltweiten Trend, der vor allem darauf beruht, dass Ersttypisierungen bei der Registrierung von Spendern mittlerweile sehr differenziert sind. So zeigt sich bereits bei einem ersten Suchlauf in den Registern, ob ein Spender wirklich passen könnte und für eine Kontrolltypisierung überhaupt angefragt werden soll.

Ein Jahr der Konstanz

2017 kam es zu 56 Entnahmen von Blutstammzellen von unverwandten Spendern in den Transplantationszentren in Basel, Genf und Zürich. Darunter waren vier sogenannte Zweitspenden, die meistens wegen eines Rückfalls des Patienten notwendig sind. Die Entnahmen lagen somit in der Grössenordnung des Vorjahres (51). Von den 56 Spenden waren sieben für Schweizer Patienten bestimmt, 49 gingen an Patienten im Ausland.

Die Zahl der gestarteten Suchen nach passenden Spendern für Schweizer Patienten blieb im Rahmen der üblichen leichten Schwankungen: 2017 waren es 233, im Vorjahr 215. Auch die Transplantationen, die mit unverwandten Spendern durchgeführt wurden, blieben mit einer Anzahl von 138 sehr nahe am Vorjahr (136).

Verschiedene Therapiearten

Benötigt ein Patient eine Transplantation von Blutstammzellen, wird zuerst abgeklärt, ob seine Geschwister über identische Gewebe­merkmale verfügen und zu einer Spende bereit sind. Falls nicht, kommt es zu einer weltweiten Suche nach einem unverwandten Spender. Ist auch diese ohne Ergebnis, folgt die Suche innerhalb der Familie nach einem haploidentischen Spender. Die haploidentische Transplantation verzeichnete seit einigen Jahren eine starke Zunahme. In den Jahren 2016 und 2017 blieb diese Zahl in der Schweiz jedoch eher stabil. Die Gesamtzahl sämtlicher Transplantationen mit verwandten und unverwandten Spendern in der Schweiz hat hingegen leicht abgenommen.

Neuste Entwicklungen

Als neue Therapieart dazugekommen sind die 2017 erstmals in der breiten Öffentlichkeit diskutierten personalisierten Therapien wie CAR-T-Zellen. CAR-T-Zellen können bei einer rezidivierenden, d.h. wiederkehrenden, oder einer refraktären Krankheit, wenn Behandlungen nicht wirksam sind, eingesetzt werden und in gewissen Fällen zusätzlich noch den Zugang zu einer Transplantation mit Blutstammzellen ermöglichen. Zurzeit sind in der Schweiz solche Therapien noch nicht zugelassen. Blutspende SRK Schweiz verfolgt die neuesten Entwicklungen mit dem Fokus, Patienten auch in Zukunft den Zugang zur bestmöglichen Therapie sicherzustellen.